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Redakteur
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Hallo zuvor.
Folgenden Beitrag habe ich vor knapp zwei Wochen geschrieben und ich denke, er hat an Aktualität nicht verloren.
Herzlich & Gruß
C. Bischoff
Monopol-Charakter im Erdgas-Geschäft lässt die Kunden auf der Strecke
Ölheizung bietet auf Dauer die günstige Lösung
„Die Profitgier kennt keine Grenzen“, sagt Dr. Aribert Peters. Der Vorsitzende des Bundes der Energieverbraucher nimmt kein Blatt vor den Mund, geht es um die stetig steigenden Gaspreise in Deutschland. Den Ärger teilen tausende Erdgas-Kunden in allen Regionen der Republik, denn während die Importpreise, also das Geld, das die Energieversorger beim Einkauf des Gases bezahlen, im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um durchschnittlich nur 0,44 Cent pro Kilowattstunde gestiegen sind, liegen die Preiserhöhungen für den privaten Endverbraucher bei 0,75 Cent, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins.
Ihre Preispolitik rechtfertigen die Energieversorger mit der Bindung des Gaspreises an den Ölpreis. Das aber ist, nach Ansicht führender Vertreter der Mineralölbranche, nur die halbe Wahrheit. „Zwar stimmt es, dass die Gaspreise klettern, wenn der Ölpreis steigt“, sagt Fritz Frühmesser, Geschäftsführer eines mittelständischen Mineralöl-Handelsunternehmens im pfälzischen Landau: „Es irrt aber, wer glaubt, dass die Gasversorger ähnlich schnell auf das Nachlassen der Ölpreise reagieren würden.“ Klartext: Während Heizöl-Kunden beim Einkauf ihrer jährlichen Tankfüllung von vielfältigen Lieferanten und schwankenden Marktpreisen profitieren, sind Erdgas-Kunden an die Monopol-Politik ihrer jeweiligen Anbieter gebunden. Eine Erhebung der Zeitschrift „Brennstoffspiegel“ bestätigt, dass die Kosten für einen vergleichbaren Brennwert aus dem Energieträger „Erdgas“ seit Jahren höher liegen, als dies bei Heizöl der Fall ist. Mit Ausnahme des Jahres 2000, als die jährlichen Kosten annähernd gleich hoch waren, habe ein Erdgaskunde in den vergangenen zehn Jahren regelmäßig zwischen 200 und 400 Euro mehr bezahlt, als dies bei einem Öl-Verbraucher der Fall war.
Der Grund für den Preis-Poker ist offensichtlich: Während die Verbraucher von Heizöl den jeweils günstigsten Anbieter wählen können, sind Erdgas-Kunden den Preisen ihrer Gasversorger ausgeliefert. Nach Angaben des Bundes der Energieverbraucher (BdE) lag in Rheinland-Pfalz der Durchschnittspreis für Erdgas bei 5,38 Cent pro Kilowattstunde, den Preis für Öl beziffert die Organisation mit 5,25 Cent pro Kilowattstunde. Grundlage der Berechnung war der jeweils günstigste Tarif für Endverbraucher mit Stichtag am ersten November. Interessant sind dabei die spürbaren, regionalen Unterschiede: Für die Technischen Werke Ludwigshafen ermittelte der BdE einen Preis von 5,54 Cent, die Thüga Rheinhessen-Pfalz verlange 5,50 Cent, die Stadtwerke Pirmasens 5,30 Cent. Theoretisch ist der Gasmarkt zwar liberalisiert und es wäre möglich, dass Erdgas-Kunden ihren Brennstoff bei einem beliebigen Anbieter kaufen, in der Praxis scheitert dies jedoch daran, dass die regionalen Gasversorger auch Eigentümer der örtlichen Leitungsnetze sind und sich das Durchleiten „fremden“ Gases teuer bezahlen lassen, so dass sich diese Variante für den privaten Verbraucher nicht rechnet.
Es liegt auf der Hand, auch die Kommunen haben in Zeiten knapper Kassen Interesse an dem wertstabilen Energieträger: Städte und Gemeinden profitieren von den Konzessionsabgaben, die ihnen die örtlichen Gasversorger zahlen. Bei Orten unter 20.000 Einwohnern liegt diese bei 0,22 Cent pro Kilowattstunde, bei Kommunen mit mehr als 500.000 Einwohnern wechseln 0,4 Cent pro Kilowattstunde den Besitzer. Und weil es meist die Stadtwerke sind, deren Aufgabe es ist, öffentliche Zuschussbetriebe wie Schwimmbäder oder Stadthallen zu verwalten, sprechen einige Kenner kommunalpolitischer Zusammenhänge von einer „verdeckten Steuer“, kommt die Rede auf das – nach allen Regeln der Werbekunst vorangetriebene – Engagement der öffentlichen Hand im Erdgasgeschäft.
Unterdessen locken die Gasversorger neue Kunden mit, auf den ersten Blick, attraktiven Angeboten: Die Thüga Rheinhessen-Pfalz zum Beispiel bietet „Umstellungszuschüsse“ für private Verbraucher an und beteiligt sich auch an der Anschaffung des ersten Gasherdes. „Der Schreck über die langfristige Preisbindung kommt meist mit der ersten, hohen Energierechnung“, sagt Fritz Frühmesser. Aber die Aussicht auf die Nutzung der vermeintlich „sauberen Energie“ aus Erdgas, erhebliche Zuschüsse und die Kosten, die bei einer Umstellung von Erdgas auf eine moderne Ölheizung anfallen würden, seien für wenig informierte Interessenten starke Argumente gegen den Wechsel. Frühmesser: „Wer genau rechnet sieht, dass Verbraucher, die in der Vorderpfalz während der vergangenen zehn Jahre mit Öl geheizt haben, gegenüber einem Erdgas-Kunden rund 2.800 Euro gespart haben.“ Es sei davon auszugehen, dass die eben anlaufenden Bürgerproteste in Bad Kreuznach und Bremen, in denen sich Erdgas-Verbraucher gegen die undurchsichtige Hochpreispolitik ihrer Energieversorger wenden, Auswirkungen auf den gesamtdeutschen Energiemarkt haben könnten.
Folgenden Beitrag habe ich vor knapp zwei Wochen geschrieben und ich denke, er hat an Aktualität nicht verloren.
Herzlich & Gruß
C. Bischoff
Monopol-Charakter im Erdgas-Geschäft lässt die Kunden auf der Strecke
Ölheizung bietet auf Dauer die günstige Lösung
„Die Profitgier kennt keine Grenzen“, sagt Dr. Aribert Peters. Der Vorsitzende des Bundes der Energieverbraucher nimmt kein Blatt vor den Mund, geht es um die stetig steigenden Gaspreise in Deutschland. Den Ärger teilen tausende Erdgas-Kunden in allen Regionen der Republik, denn während die Importpreise, also das Geld, das die Energieversorger beim Einkauf des Gases bezahlen, im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um durchschnittlich nur 0,44 Cent pro Kilowattstunde gestiegen sind, liegen die Preiserhöhungen für den privaten Endverbraucher bei 0,75 Cent, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins.
Ihre Preispolitik rechtfertigen die Energieversorger mit der Bindung des Gaspreises an den Ölpreis. Das aber ist, nach Ansicht führender Vertreter der Mineralölbranche, nur die halbe Wahrheit. „Zwar stimmt es, dass die Gaspreise klettern, wenn der Ölpreis steigt“, sagt Fritz Frühmesser, Geschäftsführer eines mittelständischen Mineralöl-Handelsunternehmens im pfälzischen Landau: „Es irrt aber, wer glaubt, dass die Gasversorger ähnlich schnell auf das Nachlassen der Ölpreise reagieren würden.“ Klartext: Während Heizöl-Kunden beim Einkauf ihrer jährlichen Tankfüllung von vielfältigen Lieferanten und schwankenden Marktpreisen profitieren, sind Erdgas-Kunden an die Monopol-Politik ihrer jeweiligen Anbieter gebunden. Eine Erhebung der Zeitschrift „Brennstoffspiegel“ bestätigt, dass die Kosten für einen vergleichbaren Brennwert aus dem Energieträger „Erdgas“ seit Jahren höher liegen, als dies bei Heizöl der Fall ist. Mit Ausnahme des Jahres 2000, als die jährlichen Kosten annähernd gleich hoch waren, habe ein Erdgaskunde in den vergangenen zehn Jahren regelmäßig zwischen 200 und 400 Euro mehr bezahlt, als dies bei einem Öl-Verbraucher der Fall war.
Der Grund für den Preis-Poker ist offensichtlich: Während die Verbraucher von Heizöl den jeweils günstigsten Anbieter wählen können, sind Erdgas-Kunden den Preisen ihrer Gasversorger ausgeliefert. Nach Angaben des Bundes der Energieverbraucher (BdE) lag in Rheinland-Pfalz der Durchschnittspreis für Erdgas bei 5,38 Cent pro Kilowattstunde, den Preis für Öl beziffert die Organisation mit 5,25 Cent pro Kilowattstunde. Grundlage der Berechnung war der jeweils günstigste Tarif für Endverbraucher mit Stichtag am ersten November. Interessant sind dabei die spürbaren, regionalen Unterschiede: Für die Technischen Werke Ludwigshafen ermittelte der BdE einen Preis von 5,54 Cent, die Thüga Rheinhessen-Pfalz verlange 5,50 Cent, die Stadtwerke Pirmasens 5,30 Cent. Theoretisch ist der Gasmarkt zwar liberalisiert und es wäre möglich, dass Erdgas-Kunden ihren Brennstoff bei einem beliebigen Anbieter kaufen, in der Praxis scheitert dies jedoch daran, dass die regionalen Gasversorger auch Eigentümer der örtlichen Leitungsnetze sind und sich das Durchleiten „fremden“ Gases teuer bezahlen lassen, so dass sich diese Variante für den privaten Verbraucher nicht rechnet.
Es liegt auf der Hand, auch die Kommunen haben in Zeiten knapper Kassen Interesse an dem wertstabilen Energieträger: Städte und Gemeinden profitieren von den Konzessionsabgaben, die ihnen die örtlichen Gasversorger zahlen. Bei Orten unter 20.000 Einwohnern liegt diese bei 0,22 Cent pro Kilowattstunde, bei Kommunen mit mehr als 500.000 Einwohnern wechseln 0,4 Cent pro Kilowattstunde den Besitzer. Und weil es meist die Stadtwerke sind, deren Aufgabe es ist, öffentliche Zuschussbetriebe wie Schwimmbäder oder Stadthallen zu verwalten, sprechen einige Kenner kommunalpolitischer Zusammenhänge von einer „verdeckten Steuer“, kommt die Rede auf das – nach allen Regeln der Werbekunst vorangetriebene – Engagement der öffentlichen Hand im Erdgasgeschäft.
Unterdessen locken die Gasversorger neue Kunden mit, auf den ersten Blick, attraktiven Angeboten: Die Thüga Rheinhessen-Pfalz zum Beispiel bietet „Umstellungszuschüsse“ für private Verbraucher an und beteiligt sich auch an der Anschaffung des ersten Gasherdes. „Der Schreck über die langfristige Preisbindung kommt meist mit der ersten, hohen Energierechnung“, sagt Fritz Frühmesser. Aber die Aussicht auf die Nutzung der vermeintlich „sauberen Energie“ aus Erdgas, erhebliche Zuschüsse und die Kosten, die bei einer Umstellung von Erdgas auf eine moderne Ölheizung anfallen würden, seien für wenig informierte Interessenten starke Argumente gegen den Wechsel. Frühmesser: „Wer genau rechnet sieht, dass Verbraucher, die in der Vorderpfalz während der vergangenen zehn Jahre mit Öl geheizt haben, gegenüber einem Erdgas-Kunden rund 2.800 Euro gespart haben.“ Es sei davon auszugehen, dass die eben anlaufenden Bürgerproteste in Bad Kreuznach und Bremen, in denen sich Erdgas-Verbraucher gegen die undurchsichtige Hochpreispolitik ihrer Energieversorger wenden, Auswirkungen auf den gesamtdeutschen Energiemarkt haben könnten.


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SLB
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Netter Beitrag, aber haben Sie auch schon mal was von Pellets, Hackschnitzel, Biogas oder anderen Energieträgern 8ggf.
auch Strom) gehört?
Wie sähe der Beitrag aus, wenn er ausgewogen wäre ?
Wie sähe der Beitrag aus, wenn er ausgewogen wäre ?


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