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- Gast
Hallo Freunde der Sonne!
Bin Abiturient und ziemlich angetan von der Wasserstofftechnologie mit all ihren Facetten. Zuerst würde mich mal interessieren wer hier denn so alles aus welchem Grund rumsurft...Unternehmer, Investoren, einfach nur interessierte Leute mit Berufen in solche Richtungen oder ...?
Dann hätte ich noch ne weitere Frage: Kann man Biomasse direkt (in einer Anlage) zu Wasserstoff verarbeiten? Wie sieht die CO2-Bilanz da aus und muss die Biomasse homogen sein oder kann man da alles rein, Hauptsache Bio, also Holzreste, Bananenschalen, Stroh, Hanfpflanzen...???
Das müsste es mal gewesen sein, würde mich über n paar Antworten freuen!
MfG
Der Gast
Bin Abiturient und ziemlich angetan von der Wasserstofftechnologie mit all ihren Facetten. Zuerst würde mich mal interessieren wer hier denn so alles aus welchem Grund rumsurft...Unternehmer, Investoren, einfach nur interessierte Leute mit Berufen in solche Richtungen oder ...?
Dann hätte ich noch ne weitere Frage: Kann man Biomasse direkt (in einer Anlage) zu Wasserstoff verarbeiten? Wie sieht die CO2-Bilanz da aus und muss die Biomasse homogen sein oder kann man da alles rein, Hauptsache Bio, also Holzreste, Bananenschalen, Stroh, Hanfpflanzen...???
Das müsste es mal gewesen sein, würde mich über n paar Antworten freuen!
MfG
Der Gast


- Gast
Hat denn tatsächlich keiner Ahnung davon? Weil ich glaube gelesen zu haben, dass das sehr wohl möglich ist...sogar
noch relativ wirtschaftlich! Aber worauf warten wir noch bei der Umsetzung von Wasserstoff als der sauberste
Energieträger, den es je gab???
Der Gast
Der Gast


- Horst Bernauer
Wasserstoff ist keine neue Primärenergie,sondern lediglich ein Sekundärprodukt, das mit sehr hohen
Umwandlungsverlusten (Grössenordnung +30 %) mit sehr aufwendigen Verfahren aus Primärenergie erst hergestellt werden
muss.
Den Vorteilen bei der Verbrennung von Wasserstoff stehen erhebliche Nachteile durch die Wasserstoffproduktion gegenüber, von erheblichen ungelösten Problemen beim täglichen Gebrauch ganz zu schweigen.
Meistens durfte es wesentlich sinnvoller sein, Biomasse direkt zu verwenden. Und Biogas (das mit Abstand die höchsten Hektarerträge aufweist) kann auch nach einer relativ einfachen Behandlung ins vorhandene Gasnetz eingespeist werden. Holz kann direkt verbrannt werden, Pflanzenöl ebenfalls direkt verwendet werden (weitgehehend mit der vorhandenen Erdöllogistik).
Für die fernere Zukunft wird Wasserstoff schon interessant sein, nachdem die extrem hohen Effizienzpotentiale ausgeschöpft sind und wenn die Photovoltaik vielleicht einmal effizient genug ist für die breite Anwendung.
Bis dahin gibt es Tausende von realen und leistungsfähigen Möglichkeiten, Energie einzusparen, mit höherer Effizienz zu verwenden und erneuerbare Energie direkt zu verwenden. Und die Begeisterung über die -heute und in den nächsten 20 Jahren noch völlig unrealistische- Option Wasserstoff sollte nicht dazu führen, dass die riesigen und heute nutzbaren Potentiale nicht genutzt werden (zB Kraft-Wärme-Kopplung).
Und - nicht zu vergessen - Wasserstoff wird auch von einer Seite propagiert, die sehr eigene Intentionen hat -nämlich den Wasserstoff mit Atomenergie herzustellen. Dem Wasser ist es nämlich egal, wo der Strom für die Elektrolyse herkommt....
Den Vorteilen bei der Verbrennung von Wasserstoff stehen erhebliche Nachteile durch die Wasserstoffproduktion gegenüber, von erheblichen ungelösten Problemen beim täglichen Gebrauch ganz zu schweigen.
Meistens durfte es wesentlich sinnvoller sein, Biomasse direkt zu verwenden. Und Biogas (das mit Abstand die höchsten Hektarerträge aufweist) kann auch nach einer relativ einfachen Behandlung ins vorhandene Gasnetz eingespeist werden. Holz kann direkt verbrannt werden, Pflanzenöl ebenfalls direkt verwendet werden (weitgehehend mit der vorhandenen Erdöllogistik).
Für die fernere Zukunft wird Wasserstoff schon interessant sein, nachdem die extrem hohen Effizienzpotentiale ausgeschöpft sind und wenn die Photovoltaik vielleicht einmal effizient genug ist für die breite Anwendung.
Bis dahin gibt es Tausende von realen und leistungsfähigen Möglichkeiten, Energie einzusparen, mit höherer Effizienz zu verwenden und erneuerbare Energie direkt zu verwenden. Und die Begeisterung über die -heute und in den nächsten 20 Jahren noch völlig unrealistische- Option Wasserstoff sollte nicht dazu führen, dass die riesigen und heute nutzbaren Potentiale nicht genutzt werden (zB Kraft-Wärme-Kopplung).
Und - nicht zu vergessen - Wasserstoff wird auch von einer Seite propagiert, die sehr eigene Intentionen hat -nämlich den Wasserstoff mit Atomenergie herzustellen. Dem Wasser ist es nämlich egal, wo der Strom für die Elektrolyse herkommt....


- Karl-Heinz Tetzlaff
Die Vergasung von kohlenstoffhaltigen Energieträgern zu Wasserstoff wird seit 180 Jahren industriell angewendet (Wenn
man mal die Köhlerei außen vorlässt). Am Beginn stand die Kohle. Daraus wurde Stadtgas (60% Wasserstoff) hergestellt.
Die thermochemische Verarbeitung zu reinem Wasserstoff ist aber ein mehrstufiger Prozess. Die erste Stufe ist der
Vergaser (Steam-Reformer). Hier entsteht Synthesegas. Das heißt so, weil man daraus alle Arten synhetischer
Kohlenwasserstoffe und natürlich auch Wasserstoff herstellen kann. Die höchste Ausbeute kann man mit Wasserstoff
erzielen. Aus 100% Biomasse-Energie ensteht am Ende der Nutzungskette ca. 90% Nutzenergie vor Ort, die Hälfte davon als
Strom, wenn man Brennstoffzellen nutzt. Weitere Infos gib es unter:
http://www.bio-wasserstoff.de
http://www.bio-wasserstoff.de



- Gast
Vielen Dank Herr Tetzlaff, das war die eigentlich gesuchte Antwort auf meine Frage. Das hört sich doch schonmal echt
gut an! Die Internetseite kenn ich schon, hat im Grunde recht und ist informativ, aber irgendwie trau ich der Quelle,
dem Urheber nicht ganz, keine Ahnung warum, zu populistisch...
Herr Bernauer, auch Ihnen ein Dankeschön für die Mühe, die sie sich gemacht haben um mir einen Antwortversuch zu präsentieren, leider blieb es beim Versuch...
Ich habe schon meine eigene (postitive) Meinung zum Thema Wasserstofftechnologie und man muss nicht unbedingt kompliziert klingen um klug sein...ich sehe weder die "erheblichen" Nachteile bei der Wasserstoffproduktion, die teilweise dezentral von statten gehen kann, andere Methoden gibt es doch zuhauf, noch bin ich mit Ihnen einverstanden, dass für den Alltagsgebrauch noch nicht zu bewältigende Probleme zu lösen sind...
Gerade im Ansatz so viele verschiedene Formen von gespeicherter Energie (Biogas, Holz-Pellets, Rapsöl usw...) zu nutzen sehe ich ein Problem, man sollte sich um unnötige Investitionen zu vermeiden gleich auf den gemeinsamen Energieträger Wasserstoff einigen, seine Produktion erfolgt je nach wirtschaftlichkeit, wie (leider) so oft!
Folglich stimme ich Ihnen ebenfalls in Ihrer These nicht zu, dass Wasserstoff bis in den nächsten 20(!!!) Jahren keine sinnvolle Alternative ist!!! Bis in etwa 10 Jahren wird sich das preisliche Niveau der fossilen Brennstoffe so zugespitzt haben und die Gesamtsysteme schon eine solche Effizienz aufweisen können, dass Wirtschaftlichkeit nicht mehr weit sein kann! Wenn dann noch der Atomstrom fehlen sollte...
Bei der Brennstoffzelle als zB Heizgerät im Haus sprechen wir von KWK! Wo nehmen sie also Ihre Skepsis her?
Natürlich muss verwendeter Wasserstoff aus grüner Energie sein, die Ziele sind zugegebenermaßen hoch gesteckt, aber die bestmögliche Energieversorgung, die sich die Menschheit erträumen kann!!!
Zur Alltagstauglichkeit: http://www.autosieger.de/article9034.html
http://www.bmu.de/pressearchiv/15_legis ... m/6692.php
Einen schönen Tag noch...
MfG
Herr Bernauer, auch Ihnen ein Dankeschön für die Mühe, die sie sich gemacht haben um mir einen Antwortversuch zu präsentieren, leider blieb es beim Versuch...
Ich habe schon meine eigene (postitive) Meinung zum Thema Wasserstofftechnologie und man muss nicht unbedingt kompliziert klingen um klug sein...ich sehe weder die "erheblichen" Nachteile bei der Wasserstoffproduktion, die teilweise dezentral von statten gehen kann, andere Methoden gibt es doch zuhauf, noch bin ich mit Ihnen einverstanden, dass für den Alltagsgebrauch noch nicht zu bewältigende Probleme zu lösen sind...
Gerade im Ansatz so viele verschiedene Formen von gespeicherter Energie (Biogas, Holz-Pellets, Rapsöl usw...) zu nutzen sehe ich ein Problem, man sollte sich um unnötige Investitionen zu vermeiden gleich auf den gemeinsamen Energieträger Wasserstoff einigen, seine Produktion erfolgt je nach wirtschaftlichkeit, wie (leider) so oft!
Folglich stimme ich Ihnen ebenfalls in Ihrer These nicht zu, dass Wasserstoff bis in den nächsten 20(!!!) Jahren keine sinnvolle Alternative ist!!! Bis in etwa 10 Jahren wird sich das preisliche Niveau der fossilen Brennstoffe so zugespitzt haben und die Gesamtsysteme schon eine solche Effizienz aufweisen können, dass Wirtschaftlichkeit nicht mehr weit sein kann! Wenn dann noch der Atomstrom fehlen sollte...
Bei der Brennstoffzelle als zB Heizgerät im Haus sprechen wir von KWK! Wo nehmen sie also Ihre Skepsis her?
Natürlich muss verwendeter Wasserstoff aus grüner Energie sein, die Ziele sind zugegebenermaßen hoch gesteckt, aber die bestmögliche Energieversorgung, die sich die Menschheit erträumen kann!!!
Zur Alltagstauglichkeit: http://www.autosieger.de/article9034.html
http://www.bmu.de/pressearchiv/15_legis ... m/6692.php
Einen schönen Tag noch...
MfG


- Gast
hehe.
nur, dass es sich bei herrn tetzlaff und dem urheber der seite biowasserstoff.de um ein und die selbe person handelt
ich schreibe gerade an meiner diplomarbeit zum thema biomasse und bin in diesem zusammenhang auf die vergasung von biomasse gestoßen.
ist das eigentlich der gleiche prozeß, wie bei der herstellung von BtL?
ich werde auf jeden fall versuchen das buch von herrn tetzlaff über fernleihe zu bekommen. 45€ sind bei amazon doch ein bisschen viel, auch wenn es (evtl.) die lösung unserer kommenden energieversorgung beinhaltet. bei uns an der universität chemnitz ist das buch jedenfalls nicht im bestand
und auch nicht
in der stadtbibo chemnitz, auch wenn herr tetzlaff bereits als gastredner begrüßt werden konnte. (glaub ich
zumindets?)
nur, dass es sich bei herrn tetzlaff und dem urheber der seite biowasserstoff.de um ein und die selbe person handelt

ich schreibe gerade an meiner diplomarbeit zum thema biomasse und bin in diesem zusammenhang auf die vergasung von biomasse gestoßen.
ist das eigentlich der gleiche prozeß, wie bei der herstellung von BtL?
ich werde auf jeden fall versuchen das buch von herrn tetzlaff über fernleihe zu bekommen. 45€ sind bei amazon doch ein bisschen viel, auch wenn es (evtl.) die lösung unserer kommenden energieversorgung beinhaltet. bei uns an der universität chemnitz ist das buch jedenfalls nicht im bestand




- Gast
Achso...ups!;) Wusst ich nicht, ... aber umso besser, dann hat der Mann ja wirklich Ahnung!;)
Ne Diplomarbeit über Biomasse? Um welche Fragestellung gehts da genau?
Bin mal gespannt...die Dinge stehn doch echt schon...jetzt fehlen nurnoch die klugen Köpfe, die die Technik clever koppeln und in den Alltag bringen...JUHUUU!!!;)
Alla...
Der Gast
Ne Diplomarbeit über Biomasse? Um welche Fragestellung gehts da genau?
Bin mal gespannt...die Dinge stehn doch echt schon...jetzt fehlen nurnoch die klugen Köpfe, die die Technik clever koppeln und in den Alltag bringen...JUHUUU!!!;)
Alla...
Der Gast


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