Handel mit illegalem Tropenholz in Deutschland noch immer möglich
ROBIN WOOD warnt vor Raubbau-Möbeln auf der Gartenmöbelmesse Spoga
Auf der Gartenmöbelmesse Spoga in Köln werden zur Zeit zahlreiche Tropenholz-Möbel angeboten, für die in tropischen Ländern Regenwälder kahl geschlagen und geplündert wurden. Das kritisiert die Umweltorganisation ROBIN WOOD nach Recherchen auf der Messe. Besonders bedenklich sind Möbel aus indonesischen Tropenwaldhölzern. In Indonesien erfolgen nach Angaben der Bundesregierung 73 Prozent der Holzeinschläge illegal. ROBIN WOOD fordert, dass die neue Bundesregierung - egal welcher Couleur – Geschäfte mit illegal geschlagenem Holz sofort gesetzlich unterbindet. Den Handel fordert ROBIN WOOD auf, Gartenmöbel nur dann einzukaufen, wenn das Holz dafür nachweislich aus sozial gerechter und ökologisch nachhaltiger Waldwirtschaft stammt.
Als Nachweis hält ROBIN WOOD bislang allein das Siegel des Forest Stewardship Council (FSC) für akzeptabel. Allerdings gibt es auch an der Zertifizierungs-Praxis des FSC berechtigte Kritik. Diese Kritik richtet sich dagegen, dass industrielle Forst-Monokulturen wie Eukalyptus-Plantagen in Südafrika und Brasilien FSC-zertifiziert wurden. Die Bevölkerung dort beklagt unter anderem, dass ihr durch die Plantagen Boden für die Nahrungsmittelproduktion weg genommen werde und in vielen Fällen der Grundwasserspiegel sinke. Der FSC hat darauf reagiert und damit begonnen, die Kriterien für die FSC-Plantagen-Zertifizierung zu überarbeiten. ROBIN WOOD unterstützt diesen Prozess aktiv.
Andere Zertifikate - wie das von der Malaysischen Forstindustrie kreierte MTCC-Label – verdienen hingegen weiterhin nicht das Vertrauen der KundInnen und des Handels. Die UreinwohnerInnen Malaysias lehnen das MTCC-Label mit überwältigender Mehrheit ab, weil ihre Landrechte bei der Zertifizierung nur unzureichend berücksichtigt werden. Der MTCC zeigt keine Bereitschaft, diese Kritik aufzugreifen.
Weil auf dem deutschen Markt noch immer Möbel aus Raubbauholz angeboten werden, setzt ROBIN WOOD auch in diesem Jahr seine Gartenmöbel-Kampagne fort. So gelang es kürzlich in Kooperation mit anderen Umweltverbänden, die Lifestyle-Kette Butlers zu einer verantwortungsvolleren Einkaufspolitik zu drängen. Butlers verkaufte Klappmöbel aus Nyatoh, ohne dafür ein glaubwürdiges Zertifikat vorlegen zu können. Jetzt verzichtet Butlers ganz auf den Einkauf von Tropenholzprodukten. Damit folgt das Unternehmen dem guten Beispiel von großen Konzernen wie Bauhaus, Metro und Ikea, die nach ROBIN WOOD-Aktionen keine Tropenholzmöbel aus Raubbau mehr anbieten.
Die ROBIN WOOD-Kampagne macht aber auch deutlich, wie notwendig gesetzliche Regelungen gegen den Handel mit Raubbauholz sind. Der Entwurf eines Urwaldschutzgesetzes ist nach der Ankündigung der Neuwahl erst mal in der Versenkung verschwunden. „Noch immer macht die Holzmafia in Deutschland gute Geschäfte mit ihrer Hehlerware“, sagt ROBIN WOOD-Tropenwald-Referent Peter Gerhardt. „Dies ist ein unhaltbarer Zustand, den die künftige Bundesregierung sofort beenden muss.“
Kontakt:Peter Gerhardt, Tropenwald-Referent, vor Ort auf der Spoga, Tel. 0171 / 835 95 15
Ute Bertrand, Pressesprecherin, Tel. 040 / 380 892 22, presse robinwood.de
Termin-Hinweis: Heute um 18 Uhr beginnt im „Kleinen Auensaal“ der „Spoga Talk“ zum Thema „Tropenholz“. Mit auf dem hochkarätig besetzten Podium ist auch Peter Gerhardt von ROBIN WOOD.
Weitere Infos: http://www.robinwood.de/tropenwald
News Quelle: @pressbot.net - pressrelations.de | Datum: 05.09.2005 | 2428 Mal gelesen
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