Wie geht es weiter mit der Förderung von Biogas?
Thema: Bioenergie | 09.02.2016 | Aufrufe: 480 | Bewertung:

Biogasanlagen erzeugen Strom aus nachwachsenden Rohstoffen, wie etwa Mais. Auch Restprodukte, wie Gülle, können in Biogasanlagen verarbeitet werden. Allerdings müssen die Betreiber von Biogasanlagen die Rohstoffe einkaufen, anders als Betreiber von Wind- oder Sonnenkraftwerken. Daher ist die Stromproduktion vergleichsweise teuer.
Verunsicherung bei Betreibern von Biogasanlagen wächst
Die Einspeisevergütung aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hat die Preise lange stabil gehalten. Sie wurde für 20 Jahre garantiert. Doch mittlerweile haben viele Biogasanlagen dieses Alter erreicht, die Förderung läuft aus. Schon jetzt haben viele Landwirte damit begonnen, keine weiteren Investitionen in die Anlagen zu tätigen. Andere wiederum hoffen auf neue Fördermodelle, um ihr zweites Standbein nicht aufgeben zu müssen.
Einer der großen Biogasanlagen-Betreiber in Bayern ist Josef Götz aus Markt Indersdorf im Landkreis Dachau. Er hat als einer der ersten bereits 2001 eine Biogasanlage in Bayern errichtet. Mittlerweile werden mit seiner Anlage 3.000 Haushalte, ein Gewerbegebiet, eine Schule und ein Hallenbad sowie demnächst auch ein kleines Wohngebiet mit Nahwärme und Strom versorgt.
Die Anlage gehört zum Kraftwerk-Netz der Stadtwerke München. Sofern ein erhöhter Strombedarf im Netz entsteht, kann das Kraftwerk in Markt Indersdorf per Mausklick hochgefahren werden. Zudem lässt sich die erneuerbare Energie aus Biogasanlagen speichern. Damit ist sie neben Wasserkraft die einzige erneuerbare Energie, die das heute schon kann. Zusätzlich ergibt die Stromerzeugung mit Biogasanlagen für die Bauern einen weiteren Vorteil: Die Reste der Rohstoffe, die nach der Energieerzeugung verbleiben, stellen einen hochwertigen Dünger dar. Der kommt laut Götz anschließend wieder direkt aufs Feld, so dass kein Rohstoff verschwendet wird.
Biogasanlage ohne Zuschuss nicht wirtschaftlich
Allerdings lassen sich Biogasanlagen ohne die staatlichen Zuschüsse nicht wirtschaftlich betreiben. Aktuell erhalten die Anlagenbetreiber gerade einmal drei Cent pro erzeugter Kilowattstunde. Für einen sich rechnenden Betrieb der Anlagen wären dagegen 15 bis 22 Cent notwendig.
Daher stellt sich jetzt mit Auslaufen der Förderung die Frage, ob nach dem großen Boom der Biogasanlagen als nächstes das große Sterben kommt. Götz selbst weiß noch nicht, wie es weitergehen wird. Er hofft noch auf neue Förderungen, um die Anlage weiter betreiben zu können. Kommen diese nicht, lohnt es sich aber auch für ihn nicht mehr.
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