Ein Beispiel aus Norwegen und worauf der Anleger achten sollte
Thema: Finanzen | 06.02.2016 | Aufrufe: 210 | Bewertung:

Schon im Vorfeld hatte die Entscheidung des norwegischen Parlaments für Aufsehen gesorgt. So haben der französische Versicherer Axa und auch die deutsche Allianz angekündigt, ebenfalls Gelder aus Aktien und Anleihen abzuziehen, die ihr Geld in erster Linie mit Kohle verdienen. Klimaschützer erwarten im Laufe des Jahres weitere Nachahmer und erhoffen sich so einen erhöhten Druck auf die CO2-produzierende Kohleindustrie.
Grüne Geldanlage? Oft mehr Schein als Sein
Einige Anleger hoffen jetzt, dass sich daraus ein Durchbruch der grünen Geldanlage insgesamt ergibt. Doch ganz so einfach ist es dann leider doch nicht. Jeder Anbieter kann seinen Fonds als „grün“ oder „nachhaltig“ bezeichnen. Klare Kriterien für diese Bezeichnungen gibt es nicht. Insgesamt 400 nachhaltige Publikumsfonds stehen Anlegern im deutschsprachigen Raum nach Angaben des Sustainable Business Institute mittlerweile zur Verfügung. Jeder dieser Fonds kann dabei nach unterschiedlichen Strategien vorgehen. Einige davon sind folgende:
- Es wird nur in Unternehmen investiert, die strenge Umweltstandards erfüllen, gute Arbeitsbedingungen bieten und eine verantwortliche Unternehmensführung nachweisen können.
- Es wird nur in Unternehmen investiert, die keine Kinderarbeit unterstützen.
- Es wird nicht in Unternehmen der Rüstungsindustrie oder Atomenergie investiert.
- Es wird nur in Unternehmen investiert, deren Umsatzanteil bei z. B. Kohle bestimmte Höchstwerte nicht überschreitet.
Allerdings führte dies in der Vergangenheit häufig zu Verwirrungen. Die Regeln, die sich die Anbieter grüner Publikumsfonds auflegten, waren eher lax. Das haben die Verbraucherzentrale Bremen und die Stiftung Warentest bereits 2014 in einer Untersuchung von 46 ethisch-ökologischen Aktien- und Rentenfonds festgestellt. So schloss lediglich ein einziger Fonds Geschäftsfelder, wie Waffen, Gentechnik und Atomenergie aus. Andere Fonds haben Kinderarbeit nicht grundsätzlich ausgeschlossen.
Ökosiegel für die Geldanlage
Nun sollen Ökosiegel für die grüne Geldanlage vergeben werden. Das Forum Nachhaltige Geldanlage (FNG) hat erstmals solch ein Siegel vergeben. Allerdings wurden lediglich Fonds bewertet, die sich vorher darum beworben und eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von 2.800 Euro bezahlt hatten. Gerade die großen Anbieter grüner Geldanlagen, wie die GLS Bank oder Ökoworld, sahen das aber nicht als nötig an.
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